Gemeinsame Presseaussendung 22.10.2013
Forderung der Airlines nach Aus für Ticketsteuer ist frech 
Wien (OTS) - "Woher nehmen die Airlines das Recht, die Abschaffung der Ticketsteuer zu verlangen? Die Luftfahrt ist ohnehin steuerlich extrem privilegiert und subventioniert", fragt Dr. Jutta Leth, Obfrau des Dachverbandes der unabhängigen Bürgerinitiativen gegen den Bau der 3. Piste am Flughafen Wien.
Zwtl.: Faktum ist:
 - Flugtickets sind - obwohl ein Verbrauchsgut wie jedes andere auch
   von der Umsatzsteuer befreit, während Verbrauchsgüter, sogar
   jene, die Grundbedürfnisse abdecken, der Umsatzsteuer unterliegen.
   Zulieferungen für die Luftfahrt sind auch befreit.
 - Seit 2003 werden alle Energieformen, einschließlich Benzin,
   Strom, Öl, Kohle und Koks, mit Energiesteuer belegt, nur Kerosin
   für den Flugverkehr ist ausgenommen.
 - Die Ticketsteuer ist lächerlich gering: derzeit 7 Euro pro Abflug
   auf der Kurzstrecke (2012 waren es noch 8 Euro), 15 Euro auf der
   Mittelstrecke (2012 noch 20 Euro) und 35 Euro auf der
   Langstrecke. Der VCÖ hat für 2012 berechnet, dass die Besteuerung
   von Kerosin in derselben Höhe wie Benzin dem Budget zusätzliche
   Einnahmen von EUR 416,8 Millionen gebracht hätte. Unter Abzug der
   Einnahmen aus der Flugticketabgabe idH von EUR 59,6 Millionen,
   ergibt sich alleine aufgrund des Fehlens der Energiesteuer auf
   Kerosin im Jahr 2012 eine steuerliche Subvention von EUR 357,2
   Millionen.
 - Der Luftfahrtsektor macht 4,9 Prozent der gesamten weltweiten
   klimawirksamen Emissionen aus, während der Beitrag zur weltweiten
   Wertschöpfung nur 0,7 Prozent entspricht. Das heißt die Luftfahrt
   ist sieben Mal mehr klimaschädlich als eine durchschnittliche
   wirtschaftliche Tätigkeit.
 - Fluglärm ist nachweislich gesundheitsschädlich (siehe die erst
   jüngst veröffentlichte Studie zum Flughafen Heathrow). Dazu kommt
   die Belastung der Gesundheit durch Feinstaub, angereichert mit
   u.a. krebserregenden Luftschadstoffen.
Schluss mit den Steuerprivilegien für die Luftfahrt! Die Luftfahrt muss Steuern wie alle anderen zahlen, also Energiesteuer auf Kerosin und Umsatzsteuer auf Flugtickets. Erst wenn es soweit ist, kann man die Ticketsteuer abschaffen.
Rückfragehinweis:
   Dachverband der unabhängigen Bürgerinitiativen gegen den Bau der 3. Piste
   AFLG Antifluglärmgemeinschaft
   Bürgerinitiative Lärmschutz Laaerberg
   Verein Bürgerinitiative gegen Fluglärm in Wien West und Wienerwaldgemeinden