Von: Fluglärmbetroffener
Gesendet: Sonntag, 03. Jänner 2016 21:36
An: Vertreter des BMVIT
Cc: alois.stoeger@bmvit.gv.at; herbert.kasser@bmvit.gv.at; ursula.zechner@bmvit.gv.at; elisabeth.landrichter@bmvit.gv.at; werner.faymann@spoe.at; buergermeister@magwien.gv.at; kontakt@ullisima.at; sabine.oberhauser@bmg.gv.at; service@lebensministerium.at; obu@lebensministerium.at; erich.valentin@spoe.at; gerald.bischof@spoe.at; gernot.bluemel@oevp.at; Ernst.Paleta@wien.oevp.at; roman.schmid@fpoe-wien.at; doris.bures@spoe.at; christian.deutsch@spoe.at; ruediger.maresch@gruene.at; tarik.darwish@gruene.at; maria.vassilakou@gruene.at; georg.willi@gruene.at; eva.glawischnig-piesczek@gruene.at; toni.mahdalik@fpoe.at; gerhard.deimek@fpoe.at; info@teamstronach.at; matthias.strolz@parlament.gv.at; michael.schiebel@neos.eu; anna.kreil@neos.eu; vac@volksanwaltschaft.gv.at; info@austrocontrol.at; liesing@fluglaerm.at
Betreff: AW: Beschwerde über den Fluglärm im 23. Bezirk durch Turbo-Props, welche die Rechtskurve von der Piste 29 bereits fliegen dürfen - Auskunftsersuchen laut UIG

Sehr geehrter Herr Vertreter des BMVIT,

Zuerst einmal alles Gute für 2016!

Vielen Dank für Ihr E-Mail, das zwar meine Frage nicht beantwortet, aber einen interessanten Einblick gibt, mit welchen merkwürdigen Argumenten versucht wird, die Umsetzung des Minimierungsgebots im Luftfahrtgesetz zu hintergehen.

So habe ich angefragt, warum selbst die Turbo-Props,  welche die Rechtskurve von der Piste 29 schon immer fliegen dürfen, stattdessen entgegen dem Minimierungsgebot im Luftfahrtgesetz über das dicht besiedelte Liesing geleitet werden. Ihre Antwort war, dass diese Frage noch diskutiert wird, was sich aber wohl nicht auf Turbo-Props sondern nur auf Jets ohne Propeller beziehen kann, da Turbo-Props ja selbst laut dem von der Flugverkehrslobby diktierten Mediationsvertrag unter jene Propellerflugzeuge fallen, welche die Rechtskurve von der Piste 29 fliegen dürfen bzw. sollen (z.B. für die Flugroute WagramxC). Daher ersuche ich Sie nochmals um Beantwortung meiner Frage.

Weiters behaupten Sie in Ihrem E-Mail , dass bei den Starts mit anschließender  Rechtskurve von der Piste 29 eine höhere Triebwerksleistung erforderlich wäre als mit anschließender Linkskurve. Nach meinen Informationen ist die für das Abheben zu verwendende Triebwerksleistung hingegen nur vom Verhältnis zwischen maximalem und tatsächlichem Startgewicht abhängig, was im Widerspruch zu Ihrer Behauptung über eine übermäßige Triebwerksabnutzung und erhöhte Emissionen steht. Daher wüsste ich gerne, woher Ihre Information stammen, in wie weit diese für die Rechtskurve vor der Borealis überhaupt relevant sein können und inwieweit diese Informationen seitens der Luftfahrtabteilung im BMVIT validiert wurden?

Dass von alternativen Flugrouten zur Abflugroute Liesing auch Menschen betroffen sind, ist hingegen unstrittig. Unstrittig ist aber auch, dass im Luftfahrtgesetz im §120 a vorgesehen, dass so geflogen werden soll, dass möglichst wenig Menschen von schädlichen Immissionen betroffen sind, weshalb entsprechende Flugrouten, für die nicht notwendiger Weise mit Rechtskurve von der Piste 29 gestartet werden muss, spätestens seit Ende 2013 zu verwenden sind. Würde dazu beispielsweise die Piste 34 für Starts Richtung Nordwesten  herangezogen, würde nicht nur der Süden Wiens von Starts sondern auch der Bereich nördlich der Donau von Landungen entlastet werden.

Meines Wissens ist im Gesetz auch nicht vorgesehen ist, dass alle Betroffenen mit den für die Umsetzung des Minimierungsgebots erforderlichen Flugrouten einverstanden sein müssen. Wäre dem so, so wäre auch die Abflugroute Liesing alleine schon deshalb illegal, da bei deren Festlegung weder die Liesinger noch die vielen anderen davon Betroffenen in Wien und Niederösterreich gefragt wurden und die Abflugroute Liesing selbst von einigen der ausgewählten Teilnehmer des Mediationsverfahren klar abgelehnt wurde.

Ihre Argumentation, dass es für Flugrouten mit weniger Betroffenen jetzt plötzlich einen Konsens geben müsse, erweckt daher einmal mehr den Eindruck, dass Sie die von der Flugverkehrslobby diktierten Regeln eines privaten Vereins über das Gesetz zu stellen versuchen. Sollten Sie an dieser Meinung festhalten (müssen), würde ich diese Frage auch gerne öffentlich diskutieren. Dazu werde ich auch unsere Diskussionen in anonymisierter Form auf die Homepage der BI „Liesing gegen Fluglärm und die 3. Piste“ stellen.

Unabhängig davon ersuche ich Sie, im Sinne des UIGs höflichst um Beantwortung der offenen Fragen.

Mit freundlichen Grüßen, 

Fluglärmbetroffener 

 


Von: Vertreter des BMVIT
Gesendet: Mittwoch, 13. Mai 2015 14:39
An: 
Fluglärmbetroffener
Betreff: AW: Beschwerde über den Fluglärm im 23. Bezirk durch Turbo-Props, welche die Rechtskurve von der Piste 29 bereits fliegen dürfen - Auskunftsersuchen laut UIG

 
Sehr geehrter Herr Fluglärmbetroffener!

 Die Frage der Nutzung der sogenannten „Borealisroute“, also der Rechtskurve unmittelbar nach dem Start von Piste 29, wird derzeit im Dialogforum des Flughafen Wien behandelt.

Grundsätzlich hat die ACG ihr prinzipielles Einverständnis gegeben, allerdings sind hier einige Umstände zu berücksichtigen: fest steht, dass dann mit sehr hoher Triebwerksleistung (100% Schub) gestartet werden muss, was einerseits die Wartungsintervalle der Triebwerke verkürzt, andererseits den Zielen des Umweltschutzes – Lärm, Emissionen – entgegensteht. Unser home carrier AUA ist in die Gespräche eingebunden. Und wenn diese techn. Fragen geklärt sind, ist im Sinne des Konsensgedankens der Wr. Mediation ein Ausgleich zwischen den berechtigten Interessen der Bevölkerung nördlich der Donau, die dann mehr belastet würde, und der Bevölkerung im Süden Wiens zu finden.

 Mit freundlichem Gruß  

Vertreter des BMVIT

  
Abt. IV/L1 – Strategie und Internationales

Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie

 
Postanschrift: Postfach 201,  A-1000 Wien

Büroanschrift: Radetzkystraße 2, A-1030 Wien


Von: Fluglärmbetroffener
Gesendet: Donnerstag, 16. April 2015 10:10
An: Stoeger Alois; Kasser Herbert; Zechner Ursula; Landrichter Elisabeth; Papesch Wolfgang
Cc: werner.faymann@spoe.at; buergermeister@magwien.gv.at; kontakt@ullisima.at; sabine.oberhauser@bmg.gv.at; service@lebensministerium.at; obu@lebensministerium.at; erich.valentin@spoe.at; gerald.bischof@spoe.at; manfred.juraczka@wien.oevp.at; roman.stiftner@oevp-wien.at; Ernst.Paleta@wien.oevp.at; roman.schmid@fpoe-wien.at; doris.bures@spoe.at; christian.deutsch@spoe.at; ruediger.maresch@gruene.at; tarik.darwish@gruene.at; maria.vassilakou@gruene.at; georg.willi@gruene.at; eva.glawischnig-piesczek@gruene.at; toni.mahdalik@fpoe.at; gerhard.deimek@fpoe.at; info@teamstronach.at; matthias.strolz@parlament.gv.at; michael.schiebel@neos.eu; vac@volksanwaltschaft.gv.at; info@austrocontrol.at; liesing@fluglaerm.at
Betreff: Beschwerde über den Fluglärm im 23. Bezirk durch Turbo-Props, welche die Rechtskurve von der Piste 29 bereits fliegen dürfen - Auskunftsersuchen laut UIG

Sehr geehrte Damen und Herren!

Auch heute dröhnen – trotz oder vielleicht sogar wegen des schönen Wetters – wieder Flugzeuge im Tiefflug über das dicht besiedelte Liesing. Auch Propeller-Flugzeuge, welche die seit Jahren als Lösung für das Fluglärmproblem in Liesing für Jets diskutierte Rechtskurve bereits fliegen können, fliegen nicht dort wo es deutlich weniger Betroffene gibt, sondern ausgerechnet über dicht besiedeltes Stadtgebiet.

Das ist nicht nur ein Armutszeugnis für die Wiener Umweltpolitik, deren Einsatz für Fluglärmbetroffene mit jener des Wiener Bürgermeisters für die Gewerkschaften vergleichbar ist, sondern es werden auch eindeutige gesetzliche Regelungen, die eine Minimierung der Immissionsbelastung und damit der Fluglärmbetroffenen vorschreiben, scheinbar vollständig ignoriert.

Dazu ersuche ich entsprechend UIG um Auskunft warum diese Regelungen, die der Austro Control laut Luftfahrtgesetz § 120 a (1) eine entsprechende Bedachtnahme vorschreibt, im konkreten Fall – heute um 9:49  – nicht zur Anwendung gekommen ist. Als Beleg:

Turbo-Prop über Liesing

 

Mit freundlichen Grüßen,

Fluglärmbetroffener