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Ende der Subventionen
gefordert Fast ein Drittel mehr Fluggäste
innerhalb von drei Jahren 18. Januar 2006
[ngo] Der
Flugverkehr in Deutschland hat 2005 zum dritten Mal in Folge stark
zugenommen. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, nutzten im
letzten Jahr 147 Millionen Menschen in Deutschland das Flugzeug -
7,3 Prozent mehr als 2004. Innerhalb von nur drei Jahren ist damit
die Zahl der Fluggäste um knapp 29 Prozent gestiegen. Der
Verkehrsclub Deutschland (VCD) warnte angesichts dieser
Entwicklung vor den erheblichen Folgen für Klima und
Gesundheit und forderte mehr Kostenwahrheit im Flugverkehr. Der
Verband forderte ein Ende der Steuerfreiheit von Flugbenzin. Zudem
dürften Regionalflughäfen
nicht mehr "flächendeckend" subventioniert werden;
davon profitierten vor allem die Billigflieger. Die
umweltschonende Bahn sei durch diese Wettbewerbsverzerrung nicht
mehr konkurrenzfähig.
Der Anstieg bei den Fluggast-Zahlen ging nach den
offiziellen Zahlen vor allem auf die Entwicklung im
internationalen Flugverkehr zurück. Hier stieg die Zahl der
Fluggäste um acht Prozent auf 125 Millionen Passagiere. Die
Steigerungsrate bei den Inlandsflügen - im Jahr 2005 gab es
hier 22 Millionen Fluggäste - lag bei 2,7 Prozent.
"Das enorme Wachstum im Flugverkehr ist teuer
erkauft", kritisierte der VCD-Bundesvorsitzende Michael
Gehrmann. Die Branche erhalte allein durch die Steuerbefreiung für
Kerosin Subventionen in Milliardenhöhe. "Die Zeche
zahlen am Ende wir alle über höhere Steuern",
warnte Gehrmann. Denn die Folgekosten des Klimawandels, aber auch
Gesundheitsschäden durch Fluglärm müsse die
Allgemeinheit aufbringen.
Der Verkehrsclub forderte daher die Regierungen von Bund
und Ländern auf, mehr Kostenwahrheit im Flugverkehr zu
schaffen. In einem ersten Schritt müsse die Besteuerung von
Kerosin zumindest bei Inlandsflügen eingeführt werden,
was rechtlich ohne Probleme machbar sei. Allein diese Maßnahme
würde dem Staat nach Angaben des VCD rund 400 Millionen Euro
Einnahmen bringen. Des weiteren müsse die "flächendeckende
Subventionierung"
von Regionalflughäfen,
von denen in erster Linie die Billigflieger profitierten,
eingestellt werden.
"Deutschland hat bereits heute die höchste
Flughafendichte in ganz Europa", sagte Ulrich Kohnen,
Flugverkehrsexperte des VCD. Dennoch würden landauf, landab
immer mehr Flugplätze mit öffentlichen Geldern
ausgebaut, "häufig völlig am Bedarf vorbei".
Das sei angesichts chronisch knapper Kassen und der resultierenden
Belastung von Anwohnern und Umwelt ein Skandal.
Die "Steuergeschenke für den Flugverkehr"
verzerrten zudem den Wettbewerb zwischen den Verkehrsträgern
ausgerechnet zu Gunsten des umweltbelastendsten Verkehrsmittels.
"Bund und Länder fördern krankmachenden Fluglärm
und folgenschweren Klimawandel, während die umweltschonende
Bahn teilweise sogar auf Inlandsverbindungen preislich nicht mehr
konkurrieren kann", kritisierte Kohnen. Es sei höchste
Zeit, dass im Verkehrssektor endlich eine nachhaltige Entwicklung
einkehre.
Foto: PhotoCase.com
http://www.ngo-online.de/ganze_nachricht.php?Nr=12713
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