OTS0046 5 CI 0410 HPR0001 II Do, 12.Jun 2008

Verkehr/Luftfahrt/Umwelt/Recht/Politk/Wien/Niederösterreich

Stadtkonferenz Wien: Proteste gegen Zahlenspielereien und Bündelungspolitik in Westeinflugschneise

Wien (OTS) - Die gestrige Stadtkonferenz des Dialogforum Flughafen Wien war phasenweise von heftigen Spannungen zwischen den Vertretern des Dialogforums und dem Vertreter der Stadt Wien, SPÖ-Gemeinderat Erich Valentin, auf der einen Seite und den Vertretern des Vereins Bürgerinitiative gegen Fluglärm in Wien West auf der anderen Seite geprägt. Der Verein nütze das Forum, um einen offenen Antrag an das Dialogforum mit folgenden wesentlichen Punkten zu stellen:

Gefordert wird als Referenzjahr für die Beurteilung von Steigerungen der Flugbewegungen das Jahr 1998 einzubeziehen, denn zwischen 1998 und 1999 kam es zu einer Verdoppelung der Landeanflüge über Wien, die der Flughafen damals mit Pistensanierungsarbeiten erklärte und versicherte, die übermäßige Belastung sei nur vorübergehend. Dies stellte sich in den Folgejahren jedoch als unrichtig heraus - die Belastung blieb. Das Dialogforum hingegen arbeite nur mit den erhöhten Überflugszahlen und lässt 1998 außer Acht.

"Wir haben die Zahlenspielereien satt. Wenn 2007 ein paar Flieger weniger als 2006 über das Stadtgebiet landen, dann wird das von der Stadt Wien und dem Dialogforum bejubelt. Die Verdoppelung der Flugbewegungen zwischen 1998 und 1999 wird hingegen gezielt außer Acht gelassen, denn dann gibt's nichts mehr zum Jubeln," stellt der Obmann des Vereins Johannes Bischof verärgert fest.

Besonders heftig gingen die Emotionen zu dem Antrag hoch, die Bündelung und Konzentrierung des Flugverkehrs über Penzing aufzugeben. Zur Erinnerung: 2002 brachte die Stadt Wien in der Mediation den Vorschlag ein, die Landeanflüge außerhalb Wiens zu sammeln und im Geradeausanflug über das Stadtgebiet auf die Piste 11 zur Landung zu bringen. Damals sammelten die Penzinger gegen diesen "Flugzeughighway" 3000 Unterschriften. Der Plan der Stadt Wien wurde fallen gelassen, jedoch danach sukzessive zur Umsetzung gebracht, sodass heute aus dem Osten und Norden kommende Flugzeuge nördlich um das Stadtgebiet herumgeleitet werden und im Westen Penzings in das Stadtgebiet einfliegen. "Ich fühle mich als Penzinger diskriminiert. Döbling und Währing werden umflogen und uns alles aufgedrückt", empört sich Roland Mang auf der Stadtkonferenz. Den Ausführungen des Vertreters der Austro Control, es ginge technisch nicht anders, wurde kein Glauben geschenkt. Noch 2001, also vor dem Vorschlag der Stadt Wien über Penzing zu bündeln, hatten sich Austro Control-Vertreter schriftlich dahingehend geäußert, dass die "Sammelstelle" für Flugzeuge im Landeanflug im Bereich 10-18 km vor der Piste liegt, Penzing also nur marginal betroffen wäre.

Die Anträge der Bürger wurden mit umfangreichen Material belegt und sind abrufbar unter www.14gegenflieger.at.

Rückfragehinweis:
Verein Bürgerinitiative gegen Fluglärm in Wien West
office@14gegenflieger.at

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OTS0046 2008-06-12/09:28

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