VEREINIGUNG
WIENER, NIEDERÖSTERR. u. BGLD. FLUGLÄRMBETROFFENER
Kontaktadresse: Johanna Aschenbrenner-Faltl, 1230 Wien, Vösendorferstr.23, 01/6162268 od. 0650/6162268

An Herrn
Vizekanzler und Verkehrsminister
Hubert Gorbach
im Wege der persönlichen Übergabe an NAbg.Klaus Wittauer
Wien, 14. Februar 2005

Sehr geehrter Herr Vizekanzler und Bundesminister für Verkehr!

Bitte empfangen Sie eine Delegation aus Wien, NÖ u.Bgld, damit wir unsere Forderungen in einem Gespräch begründen können!

A) Entwurf des Umgebungslärmgesetzes

Lassen Sie bitte das Umgebungslärmgesetz NICHT den Ministerrat passieren solange im §11 Anhang III für Fluglärm nicht geändert ist:

für die Nacht Lnight 45 dB und für den Durchschnitt Tag,Abend,Nacht Lden 55 dB
Dies entspricht der Widmung Bauland-Wohngebiet der nö.Bauordnung!

Schon eine Erhöhung dieser beiden „durchschnittlichen Dauerschallpegels“ nur um 3dB bedeutet eine Verdoppelung der Flugzeuge gleicher Lautstärke!

Gesundheitliche Begründungen siehe Beilage: Papier „Fluglärmwirkungen“ des deutschen Umweltbundesamtes

B) Wir fürchten uns vor der 3. Piste !!!

Die Lärmbelästigung ist schon derzeit in vielen Gegenden UNERTRÄGLICH!

Die Gesundheitsbeeinträchtigung beginnt nicht erst bei den für die Aktionspläne geltenden „durchschnittlichen Dauerschallpegel für 6 Monate“
sondern schon bei einer Häufung von Einzelschallereignissen, dh. dB (A) an einzelnen Tagen, siehe Beilage zu vorhergehendem Punkt.

Eine 3.Piste würde den Tod für die Anliegergemeinden bedeuten und für Wien, das in der Hauptwindrichtung liegt, ein so immenses Absinken der Lebensqualität, daß es im internationalen Ranking von einem der vorderen Plätze auf einen der letzten Plätze absinken würde !

- Wir bejahen den Touristen-Verkehr, brauchen aber eine Limitierung des Umsteige- u. Frachtumschlag-Verkehrs in Wien-Schwechat, der Flughafen liegt zu nahe an der Stadt !

Die AUA hat schon jetzt 56% Umsteigeverkehr vom Gesamtgeschäft u. bewirbt diesen mit Zahlungen der Transfergebühr an die Passagiere! (Die Presse vom 14.1.05)

Siehe Beilage:
Wirtschaftliche Partikularinteressen eines Unternehmens versus gesamtvolkswirtschafl. Überlegungen.

Wir sind der Auffassung, daß dem Verkehrs-Ministerium als Behörde die Pflicht obliegt, zum Wohle der Bevölkerung zu agieren.
Wenn man das Referat von Ihrem MinR.DDr.Zulinsky liest, gewinnt man den Eindruck, daß er sich einer Pflicht der Bevölkerung gegenüber nicht bewusst ist, sondern nur die Interessen der Luftfahrts-Unternehmen und Flughäfen vertritt.
(s. beilieg. Zulinsky Referat vom 9.11.2004 mit hervorgehobenen Passagen)
Bisher fehlt der Interessens-Ausgleich zwischen den Interessen der Wirtschaft und der Lebensqualität der 650.000 Betroffenen.
Die Mediation enthebt unserer Auffassung nach, die Behörde nicht von dieser Pflicht!

Wenn die 3. Piste nicht vor den Gemeinderatswahlen gestoppt wird, wird Hr. Strache mit seinem Alternativ-Vorschlag zur 3.Piste (Dreiländer-Flughafen) unglaubwürdig werden und die FPÖ weitere Stimmen verlieren!


C) Bitte erklären Sie den 1. Teilvertrag für Null und Nichtig und berufen Sie Dr.Prader, Dr.Vana
u. die Mediatoren ab !

Die Mediationsvereinbarung vom 1.3.2001 Punkt IV , Unterpunkt 2) lautet:
Punkt 2): Beschlüsse können nur im Konsens aller Parteien gefasst werden

Der 1. Teilvertrag ist UNGÜLTIG,
weil er 1. nicht einstimmig war und
weil er 2. auf Grund falscher Lärmberechnungen unterschrieben wurde.

Nicht unterschrieben haben, bzw. zurückgetreten nach Bekanntwerden der falschen Lärmberechnungen sind:

Die Wiener Bürgerinitiative Evelyn Meyer
Der Siedlerverein Eßling
Die Wiener GRÜNEN (Fr. Jerusalem)
Die Wiener FPÖ (Stadtrat a.D. Prinz)
Die BI Enzersdorf an der Fischa (Edelmann)
Die BI „Bürgerlärm“ Zwölfaxing (Witt-Dörring)

Die Skandale und Unzufriedenheit mit der Mediation belegen wir mit 7 Beilagen !
Diese Mediation widerspricht allen Mediationsregeln

Presseaussendung der Wiener FPÖ 23.9.2004:
FPÖ zieht vorbehaltlich geleistete Unterschrift unter Teilvertrag 1 zurück,
Mediationsverfahren ist in jetziger Form null und nichtig . . . . . . . . . . . .
Die Freiheitlichen werden, wenn das Verfahren weiterhin eine Farce bleibt, Infrastrukturminister Gorbach raten, den Ergebnissen keine übermäßige Bedeutung beizumessen, sondern selbst Nägel mit Köpfen zu machen.

Segnen Sie die derzeitigen Ergebnisse der Mediation daher nicht ab! Sie werden sonst für alle der Schuldige sein!

Wir ersuchen Sie höflichst, einer Delegation von Bürgern aus den betroffenen Gebieten einen Gesprächstermin zu geben und zeichnen mit vorzüglicher Hochachtung

Für die Betroffenen aus Wien:
J.E. Aschenbrenner-Faltl

MMag.Evelyn Meyer
Wiener BI gegen Fluglärm
Für die Betroffenen aus NÖ u. Bgld.
Dr.Jutta Leth, Mag.Doris Muhr

DI Johann Witt-Dörring
BI Bürgerlärm gegen Fluglärm