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Originaltext:
http://www.fluglaerm.at/liesing/
24.11.2007 Marketing-Aussagen und die Realität Gerade im Bereich des Flugverkehrs gibt es eine erstaunliche Diskrepanz zwischen Wirklichkeit und Aussagen der entsprechenden Lobby, im folgenden finden sich dazu einige Highlights: Schmäh Nr. 1 - die 3. Piste wird akzeptiert Zuletzt wurde in den Medien darüber berichtet, dass es seitens der Gemeinden rund um den Flughafen keine wesentlichen Einwände gegen die Umweltverträglichkeitserklärung für die 3. Piste gibt. Dabei wird auch suggeriert, dass die 3. Piste bereits die Umweltverträglichkeitsprüfung bestanden hat, was juristisch falsch ist und dem Sinn eines UVP-Verfahrens widerspricht. Entschieden wird die Sache aber erst im UVP-Verfahren, in der das Kumulationsprizip als eiserne Regel gilt. Erst nach der Öffentlichmachung der UVE kann diese auch beeinsprucht werden und dafür gibt es eine Vielzahl triftiger Gründe, die es nahe legen, dass die 3. Piste nicht gebaut werden darf. Es ist auch nicht nachvollziehbar, wie eine weitere Steigerung des Flugverkehrs mit den Zielen einer Reduktion des Feinstaubes im ausgewiesenen Feinstaubsanierungsgebiet Wien und mit dem Klimaschutz umweltpolitisch in Einklang zu bringen sein soll. Schmäh Nr. 2 - das Dialogforum vertritt die Interessen der vom Fluglärm betroffenen Menschen Beschwert man sich über unzumutbaren Fluglärm, so wird man immer wieder auf den privaten und vom Flughafen finanzierten Verein Dialogforum und dessen Evaluierungen verwiesen, wo dann auch die Interessen der vom Fluglärm betroffenen Bürger mit berücksichtigt werden sollten. Tatsächlich aber ist das Ziel das sich das Dialogforum selbst gesetzt hat die Einhaltung des nur privatrechtlich Mediationsvertrages zu überwachen, in dem eine ganze Reihe von unsinnigen Entscheidungen festgeschrieben worden sind, die für die vom Fluglärm Betroffenen nur Nachteile bringen z.B. die Lage der 3. Piste Richtung Wien. Jüngstes Beispiel dafür wie sich das Dialogforum einseitig für die Interessen des Flughafens einsetzt, ist die in der Kronenzeitung zitierte Stellungnahme des Anwalts des Dialogforums Dr. Vana zum Thema Entschädigung, in dem er jeden Anspruch auf Entschädigung zurückweist. Diese würde ja den Flughafen auch teuer zu stehen kommen und nicht nur die Betroffenen in ihrer Lebensqualität einschränken und zu gesundheitlichen Schäden führen. Schmäh Nr. 3 - je mehr Flugbewegungen desto mehr Arbeitsplätze im Großraum Wien Immer wieder wird der Flughafen als Wirtschaftsmotor der Region dargestellt und irgendwelche Phantasiezahlen über die Anzahl der davon abhängigen Jobs genannt. Jede Diskussion über die Sinnhaftigkeit eines weiteren Ausbaus des Flughafens wird sofort als Jobvernichtung dargestellt. Wie das Beispiel Großraum Zürich zeigt, hängt weder die Wirtschaftsentwicklung noch die Anzahl der Arbeitsplätze von der Anzahl der Flugbewegungen ab. Schmäh Nr. 4 - Fliegen ist für Mittelstrecken die umweltfreundlichste Form der Fortbewegung Wer die Umwelt liebt, der fliegt, meint Wolfgang Mayrhuber: Fliegen sei die klimafreundlichste Fortbewegungsart für Distanzen über 350 Kilometer. Doch den wichtigsten Faktor in der Rechnung hat der Lufthansa-Vorstandschef unterschlagen, ist im Spiegel Artikel vom 20.11.2007 zu lesen. Vielmehr schneidet Fliegen immer noch am schlechtesten ab - auch bei Distanzen über 350 Kilometern. Schmäh Nr. 5 - Fliegen ist die billigste Form der Fortbewegung Es ist kaum zu übersehen, überall wird massiv mit Billigflügen geworben. Wie eine Recherche des Trends aufzeigt, sind die Billigsttickets in Wahrheit kaum zu bekommen. RyanAir und SkyEurope wurden jetzt in Musterprozessen verklagt. Österreichs Luftfahrtbehörde schaut dem Treiben tatenlos zu. Fliegen ist also nicht so billig sein, wie suggeriert wird, noch teurer kommt es aber der Umwelt und damit uns allen zu stehen. Im Unterschied zu anderen Verkehrsmitteln zahlt man diese Kosten nicht beim Kauf des Tickets, sondern durch erhöhte Steuern, mit denen das Missverhältnis zwischen Steuerprivilegien und Umwelt bzw. Gesundheitsschäden des Flugverkehrs finanziert wird. So zahlen die Airlines keine Mineralölsteuer, Flugtickets sind mehrwertssteuerfrei und der Flughafen zahlt keine Grundsteuer - Steuergeld, welches an anderen Stellen fehlt. Die Förderung von Transitpassagieren durch den Flughafen Wien ist hier sicher die Krönung einer fehlgeleiteten Politik, bei der die vom Fluglärm Betroffenen indirekt den Fluglärm finanzieren. |
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