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Flughafen
Wien: Unsichere Zukunft
30.09.2008
| 22:14 | HEDI SCHNEID (Die Presse)
Aktie wegen Wirtschaftskrise herabgestuft. wien. Flughäfen galten bisher als Renner für Investoren, als „Gelddruckmaschinen mit angeschlossener Landebahn“. Der Flugverkehr steigt trotz zwischenzeitlicher Krisen wegen der Globalisierung stetig, und das Zusatzgeschäft durch Shops und Freizeitangebote boomt, hieß es. Ebit-Margen (Betriebsergebnis gemessen am Umsatz) jenseits der 20 Prozent waren keine Seltenheit. So auch beim Flughafen Wien, er erzielte 2007 eine Ebit-Marge von 22,7 Prozent. Heuer dürfte das Geschäft trotz Luftfahrtkrise noch halten und sich die Prognose eines Verkehrswachstums von acht Prozent erfüllen. Da zum Halbjahr ein Wachstum bei den Passagierzahlen von 13 Prozent erreicht wurde, rechnet UniCredit-Analyst Paul Wessely sogar mit einem Plus von neun Prozent bei den Passagierzahlen. Abkühlung auch in Osteuropa Aber für nächstes Jahr stutzt nicht nur die UniCredit ihre Erwartungen deutlich zurück: JPMorgan rechnet für 2009 mit einem Rückgang der Fluggäste um 1,4 Prozent statt dem bisher angenommenen Plus von 8,8 Prozent. Der Flughafen selbst hat ein Wachstum von fünf bis sechs Prozent prognostiziert. Als Grund nennen die Experten den weltweiten Wirtschaftsabschwung, der auch die Nachfrage nach Flugreisen reduziert. Diese Abkühlung mache sich langsam auch in Osteuropa bemerkbar. Außerdem schlage die Verzögerung beim neuen Terminal Skylink aufgrund zusätzlicher Forderungen der Behörden und durch die notwendig gewordene Optimierung des Geschäfte- und Gastronomie-Konzepts negativ zu Buche. Diese Änderungen erhöhen die Projektkosten laut Aussagen des Flughafen-Vorstands von 512 Mio. auf 657 Mio. Euro. Zusätzlich belastet die AUA-Privatisierung die Aktie. Nachdem schon die UniCredit das Kursziel vor zwei Wochen von 85 auf 57 Euro massiv gestutzt hat, senkt nun JPMorgan das Kursziel von 83,5 auf 49,5 Euro. Beide Institute empfehlen, die Aktie zu „Halten“ (die Einstufung der UniCredit lag zuvor bei „Kaufen“). Viel anderes bleibt Aktionären auch nicht übrig: Die Flughafen-Aktie hat seit Jahresbeginn 44,78 Prozent eingebüßt und kostete gestern 44,46 Euro. AUA S. 27 ("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.10.2008) |
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