AUA-Chef Ötsch: Regierung goutiert Al-Jaber-Einstieg

AUA-Chef Alfred Ötsch will mit saudischem Kapital die "Eigenständigkeit" der AUA sichern, wie er im Interview mit der Tageszeitung "Der Standard" (Wochenend-Ausgabe) argumentiert. Laut Ötsch gibt es von der österreichischen Regierung "umfassende positive Signale" für den Einstieg von Scheich Mohammed bin Issa Al Jaber. Die österreichische Mehrheit unter dem von der ÖIAG geführten Syndikat solle bleiben.

"AUA saniert"
Ötsch sieht im Übrigen die AUA als saniert an, die Schulden seien 2007 auf unter eine Milliarde Euro abgebaut worden.

Al Jaber will mit 150 Mio. Euro bei der börsenotierten österreichischen Fluglinie einsteigen, was ihm bei einem Kurs von knapp sechs Euro rund 23 Prozent an der Airline bringen würde.

"Das strategische Interesse von Al Jaber bezieht sich auf die raschere Geschäftsausweitung im Nahen und Mittleren Osten und die Stärkung des Wirtschaftsstandorts Wien. Genau das unterstützt unsere Linie", sagte Ötsch gegenüber der Zeitung.

Lauda: "Verkauf viel zu billig"
Der Airline-Unternehmer Niki Lauda versteht den bevorstehenden Al-Jaber-Deal nicht. "150 Millionen für rund ein Drittel der AUA ist viel zu billig", urteilt Lauda gegenüber der Zeitung "Österreich" (Sonntag-Ausgabe).

Damit könne die AUA überhaupt nichts machen, die notwendige Flottenbereinigung schon gar nicht. "Wenn ich schon verkaufe, dann wenigstens zu einem deutlich besseren Preis oder an einen strategischen Partner, der der AUA mehr Passagiere bringt", meint Lauda. "Vielleicht", so mutmaßt er, "hat die AUA ja keine Wahl und braucht das Geld dringend."

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