Kaum ein Bereich boomt so stark wie der Flugverkehr DiePresse.com | Panorama | Österreich | Im
starken Steigflug: Lust auf Fliegen 25.06.2007 | 16:48 | (Die
Presse) Kaum ein Bereich boomt so stark wie der Flugverkehr. Ein
Ende des Steigflugs ist nicht absehbar. WIEN
(milo). Fluglärm hin, Klimaänderung her: Spätestens
nach dem Fall der Berliner Mauer 1989 ist der Flugverkehr durchgestartet. Die
Zahl der Flugpassagiere steigt seither rasant an. Für manche Flughäfen sind
zweistellige Wachstumsraten keine Seltenheit. Wien-Schwechat
ist da keine Ausnahme: 1988 wurden hier noch weniger als fünf Millionen
Fluggäste gezählt. Schon 1992 wurden dann fast sieben Millionen abgefertigt,
1999 schon 11,2 Millionen, 2006 schließlich 16,8 Millionen. Ein Ende dieses
Booms ist nicht absehbar, das Management argumentiert vor dem Hintergrund
dieser Entwicklung die Notwendigkeit der dritten Start- und Landepiste. Sie
werde nur dann nicht gebaut, wenn das Wachstum einbrechen sollte – eine
Annahme, die aus heutiger Sicht ganz und gar unwahrscheinlich erscheint.
Billig, billig, billiger Eine
der Ursachen lässt sich in Inseraten von Reiseveranstaltern tagtäglich
ablesen: die ständig beinahe ins Bodenlose fallenden Preise für Fernreisen.
Eine der gewichtigsten Gründe dafür ist das Eintreten von Flugdiskontern
in den Markt. Die
Billig-Airlines bieten Flüge zu Kampfpreisen an,
mit denen die Bahn oft nicht mithalten kann. Konsequenz: Städteflüge übers
Wochenende erfreuen sich immer stärkerer Beliebtheit. Immer mehr Menschen
steigen ins Flugzeug. Gleichzeitig
agiert der Wiener Flughafen marktwirtschaftlich – und versucht, Anreize zu
schaffen, dass Fluglinien zumindest über Wien fliegen. So ist die eigene
Latte, die sich das Airport-Management in Schwechat gelegt hat, „bei den airlinebezognenen Kosten um 10 bis 15 Prozent unter dem
Durchschnitt der Tarife unserer Konkurrenz-Airports Frankfurt, München, Prag,
Budapest, Mailand und Zürich zu liegen“, früher als geplant übersprungen
worden: „Die Zielvorgabe ... wurde bereits 2005 erreicht.“ 75
Prozent weniger Lärm Die
objektive Lärmbelastung hat nicht in gleichem Ausmaß zugenommen: Einerseits
investieren die Hersteller von Flugzeugtriebwerken hohe Summen in lärmärmere
Aggregate. So heißt es bei den Austrian Airlines,
dass der Lärm der Triebwerke in den vergangenen 30 Jahren um 75 Prozent
abgenommen habe. Dieser Fortschritt wird allerdings durch die Zahl der
Flugzeuge, die durch den Himmel schweben, mehr als kompensiert. Andererseits
hat der Flughafen Wien im Mediationsverfahren
erreicht, das eine Änderung der Flugrouten bewirkt hat. Fazit: Die vorher am
stärksten belasteten Fluglärm-Zonen sind entlastet worden – um den Preis,
dass die Flugbewegungen insgesamt jetzt von mehreren Menschen mitbekommen
werden. DiePresse.com |
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