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16.1.08 Penzinger zum
Flughafenausbau: Anrainer: "Wenn an der Straße
ein Auto vorbeikommt, kann ich mir die Ohren kurz zuhalten. Kommen aber
ständig welche, was dann?" Schwechat - Nur scheinbar still geworden ist es um den Bau
der dritten Piste am Flughafen
Wien Schwechat (siehe Grafik). An der dafür im März 2007
eingereichten Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) werden derzeit Ergänzungen
vorgenommen. Reihenweise fliegen Flugzeuge über das Haus Im Schlafzimmer von Helmut Rittler
aus Hadersdorf ist es dagegen jeden Nachmittag alles andere als ruhig.
"Würden die Flieger auch in der Nacht fliegen, würde ich bei offenem
Fenster aufwachen", sagt der Hadersdorfer. Von
Stille konnte auch im Visitair-Center des
Flughafens am Dienstagabend nicht die Rede sein. Zwar waren nur 17 Besucher
der Einladung zu einer Informationsveranstaltung für den Bezirk Penzing gefolgt, doch zum Thema Fluglärm hatten sie viel
zu sagen. "Wenn an der Straße ein Auto vorbeikommt, kann ich mir die
Ohren kurz zuhalten. Kommen aber ständig welche, was dann?", fragte
Gerhard Tloust, der am Wolfersberg wohnt und durch
sein Dachfenster beobachten kann, wie am Nachmittag reihenweise die Flugzeuge
über sein Haus fliegen. Mehr Flüge 2006 kam jeder achte Flieger über Penzing
zur Landebahn - insgesamt waren es 14.443. 2007 sollen maximal 11,5 Prozent
der Landeanflüge aus dieser Richtung erfolgt sein. Wie viele es tatsächlich
waren, präsentiert der Flughafen am Donnerstag. Fest steht, dass es von
Jänner bis November 2007 insgesamt um 6,7 Prozent mehr Flüge gegeben hat.
Dass die geplante dritte Piste den Penzingern
Entlastung bringen soll, glaubt Pensionist Karl Mrazek
nicht: "In zehn Jahren haben wir doppelt so viele Flugbewegungen",
rechnete er. "Einen solchen Anstieg halte ich nicht für
realistisch", beschwichtigt Karl Jöchlinger
von der Flughafen Wien AG, gibt dann aber zu: "Ganz ausschließen kann
ich es aber nicht." (Gudrun Springer/ DER STANDARD Printausgabe
17.1.2008) |
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